Deutsche Spitzenreiter in beiden 49er-Klassen
Traumhaftes Sommerwetter mit leichtem, aber sehr wechselhaftem Wind bescherte mehr als 2000 Aktiven zum Auftakt der Kieler Woche am Sonnabend (21. Juni) ein reduziertes Segelprogramm. Bis auf die übers Wasser „fliegende“ iQFOiL-Klasse und die Wingfoiler am Ostufer der Kieler Förde kamen jedoch alle Disziplinen zu spannenden Wettfahrten. Die ersten einheimischen Gesamtführenden im dritten Teil des Sailing Grand Slams kommen alle vom Bodensee. Katharina Schwachhofer und Elena Stoltze liegen in der olympischen 49erFX-Klasse genauso vorne wie überraschend Moritz Dorau und Riko Rockenbauch bei den 49ern vor Crews aus elf anderen Nationen.
Im ILCA 7 überraschte der 19-jährige Max Stiff (Münster) als Dritter hinter dem ungeschlagenen Australier Lawson McAullay. Hinter den Top Drei lauert der Kieler Ole Schweckendiek mit einem Tagessieg nach Platz sieben auf Rang fünf. Durch eine Frühstartdisqualifikation ist der dreimalige Olympiateilnehmer Philipp Buhl, der nach einer längeren Segelpause wieder an die Weltspitze anknüpfen will, zwar nur 94. „Es fühlte sich trotzdem schon wieder ganz gut an, auch wenn das Ergebnis das auf den ersten Blick natürlich noch nicht widerspiegelt“, so der Ex-Weltmeister. „Es waren anspruchsvolle Rennen mit taktischen Herausforderungen, aber faire Bedingungen.“

Wie eng es im stark besetzten Feld der 49erFX zugeht, zeigt ein Blick aufs punktgleiche Podium. Auch Helen Pais und Helen Ausman aus Estland haben vier/eins zu Buche stehen und teilen sich die Spitzenposition mit Schwachhofer/Stoltze. Bei ebenfalls fünf Punkten fehlt Sophie Steinlein und Catherine Barthelheimer (NRV Hamburg) als Dritte nur ein Tagessieg. Dagegen ließen die frisch gebackenen Europameisterinnen Marla Bergmann und Hanna Wille (Mühlenberger SC) als 13. noch Luft nach oben.
Mit einer weißen Weste beendeten die Norweger Nicklas Holt und Philip Forslund in der blauen Startgruppe den Beginn des 29er-Eurocups. Beste Verfolger sind die Geschwister Boróka und Szonja Fehér aus Ungarn, die einem fünften Platz ebenfalls einen Tagessieg folgen ließen und punktgleich vor den Polen Mauryzy Kosmowski/Jan Marjański auf dem zweiten Rang liegen. Als beste Deutsche kamen die Lokalmatadoren Tjelle Bonatz und Fiona Weimann vom Kieler Yacht-Club mit 13 Zählern auf Platz zehn.

Bereits am Morgen machte sich ein rekordverdächtiges Feld von weit mehr als 200 seegehenden Yachten aus der Innenförde vor der Kiellinie zur Aalregatta nach Eckernförde auf. Erste im Ziel war die „Calypso“ von Gerhard Clausen. Sie brauchte für die 27,5 Seemeilen fast vier Stunden und wurde um 13.01 Uhr und 19 Sekunden gezeitet. Schnellster nach berechneter Zeit war jedoch der Berliner Jens Kuphal mit seiner neuen XR-41 „Exciter“, der dem dänischen Profi Jesper Radich auf der baugleichen „Formula X“ fast zweieinhalb Minuten abnahm. Damit übernahm die „Exciter“ bei den großen Yachten zugleich die Führung bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft, während in der zweiten Gruppe die „Sydbank“ von Torsten Bastiansen an die Spitze segelte.