Gold für Haschen/Fromm, Silber für Felizia Fiebig
Was für ein Riesenerfolg für Schleswig-Holsteins 49er! Kjell Haschen und Iven Fromm krönen sich mit einer starken Serie vor Kopenhagen zu Junior-Weltmeistern in der Olympia-Klasse. Es ist der absolute Höhepunkt in der gemeinsamen Karriere, die 2018 im 29er begann und das Duo nach Möglichkeit bis zu den Olympischen Spielen führen soll. Eine weitere Medaille für einen SVSH-Verein fuhr Felizia Fiebig ein. Die Flensburgerin (FSC) gewann mit ihrer französischen Partnerin Chloé Revil die Silbermedaille bei den Frauen im 49erFX. Das Team segelt unter französischer Flagge.
Der WM-Titel für Haschen/Fromm ist das Resultat einer konstanten Leistung in wechselhaften Bedingungen bei der WM, die allerdings nach nur sieben Wettfahrten mangels segelbarer Windbedingungen beendet werden musste. Die ersten beiden Segeltage der Qualifikationsserie waren geprägt von Bedingungen zwischen Sonne und Regen, von Flaute bis guten Winden, aber auch von heftigen Böen, die so manche Crew ins Straucheln brachte.
Kenterung gab es en masse. Wer ohne Probleme in allen Rennen durchkam, hatte schon ein dickes Plus auf seiner Seite. Haschen/Fromm bewältigten das wechselhafte Wetter mit ihrer hohen Physis und hatten ein klares Erfolgsrezept: „Gut starten, schnell sein und es simpel halten.“
So waren sie von Beginn an in der Spitzengruppe dabei, leisteten sich keinen echten Ausrutscher. Zunächst aber hatten die Niederländer Robert Huisman/Jorn Swart alle Zügel fest in der Hand, starteten an Tag eins mit drei Siegen. Direkt dahinter in der gleichen Qualifikationsgruppe war aber schon das Lübeck-Kieler Duo, das zu dieser Saison durch die beiden Clubs, Lübecker YC und Kieler YC, sowie den Landessportverband und den SVSH mit dem Kauf eines neuen Skiffs unterstützt worden ist.

Mit zwei zweiten und einem dritten Platz starteten Haschen/Fromm in die Serie, setzten die starken Ergebnisse auch an Tag zwei mit einem Sieg, einem zweiten und einem siebten Platz fort. Damit hatten sie ihren zweiten Platz hinter den Niederländern zementiert. Dahinter konnte keine weitere Mannschaft dieser Performance folgen. Auch nicht Simon Heindl/Conrad Jacobs (Kieler YC), die U21-Weltmeister des vergangenen Jahres, die als Mitfavoriten ins Rennen gegangen waren.
„Wir hatten eine super Vorbereitung mit unserer Trainingsgruppe sowohl in Kiel als auch auf dem WM-Revier. Unser Erfolgsrezept war auf jeden Fall unser überragender Speed und, dass wir das Vertrauen in uns hatten, eine Medaille zu holen“, berichtete Kjell Haschen.
Die Serie wurde dann durch lange Flaute unterbrochen und endete schließlich nach nur noch einem weiteren Rennen. Und dieser Lauf entschied den Titelkampf zugunsten von Haschen/Fromm. Während Huisman/Swart mit Rang 15 ihren Streichern einfuhren, punkteten die Schleswig-Holsteiner mit Rang vier und einem weiteren Top-Resultat, schoben sich auf Platz eins und durften schließlich den WM-Titel feiern, da es zu keinen weiteren Wettfahrten mehr kam. Denn plötzlich kam heftiger Wind auf und verhinderte alle weiteren Rennen.
Und so durften sie nach Rückkehr an Land feiern, wurden von den Teamkollegen ins Wasser des Hafens von Rungstedt befördert und können sich nun Junioren-Weltmeister nennen. Und es gab weitere starke Ergebnisse für Schleswig-Holstein bei den 49ern: Jesper Bahr/Fynn Kaufhold (Lübecker SV/Wind und Welle) landeten auf Platz acht unter den 53 Mannschaften. Simon Heindl/Conrad Jacobs wurden Zwölfte, die jungen Brüder-Mannschaften, Johann und Anton Sach (Lübecker YC) und Per und Frederik Schwall (Kieler YC), kamen auf die Plätze 23 und 29.
In der U21-Wertung durften sich Heindl/Jacobs erneut über eine WM-MEdaille freuen. Sie kamen hier auf Rang drei.
Bei den Frauen war das hessisch-württembergische Duo Katharina Schwachhofer/Elena Stoltze im Feld der 29 Mannschaften kaum zu stoppen. Nach dem Streichen eines 16. Platzes brachten sie nur erste, zweite und dritte Ränge in die Wertung ein. Damit verdienten sie sich eine souveräne Goldmedaille. Doch direkt dahinter glänzte die Silbermedaille auch für Schleswig-Holstein.

Felizia Fiebig, die mit ihrer französischen Steuerfrau Chloé Revil gemeinsam mit dem deutschen Kader trainiert, aber für Frankreich startet, zeigte eine konstante Serie im Verlaufe der Tage von Kopenhagen und durfte schließlich den Vize-Titel bei der WM bejubeln. Einen erneut starken Auftritt legten Anna Barth/Emma Kohlhoff vom Kieler YC hin. Nach den beiden U21-WM-Titeln in den vergangenen beiden Jahren segelten sie diesmal in der Juniorenwertung auf Platz vier der 49erFX.
Die Erfolge der Sportlerinnen und Sportler sind auch Bestätigung für die Förderprogramme in SH wie Team Schleswig-Holstein, Team Lübeck und Stiftung Kieler Sporthilfe.