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Bei tollem Wetter genossen die Crews den Törn von Schleimünde nach Dänemark. Foto: Hinrich Franck

Schiffahrtsregatta bringt 102 Yachten nach Ærøskøbing

Die 42. Peter Gast Schiffahrtsregatta von Schleimünde nach Ærøskøbing bot den Teilnehmenden in diesem Jahr nahezu perfekte Segelbedingungen. Bei moderatem Südwind konnten große Teile der rund 30 Seemeilen langen Strecke unter Spinnaker gesegelt werden. Im Hafen erwartete die Crews eine wunderbare Spätsommeratmosphäre.

Wettfahrtleiter Alexander Prinz zu Schleswig-Holstein schickte die 102 Yachten in sieben Gruppen mit einem Spinnakerstart auf die Bahn. „Wir hatten Wind aus 200 Grad, schwankend bis 50 Grad, dazu null bis 15 Knoten Wind“, berichtete Alexander Prinz zu Schleswig-Holstein. „Das Feld wurde immer wieder durcheinandergewürfelt. Doch um 17 Uhr waren alle Schiffe im Hafen.“

„Die Entscheidung für den Vormwindstart war richtig – bei einer Startkreuz wären die Teilnehmenden zu spät in Ærøskøbing angekommen“, sagt Veranstalter Dieter Gast. „Lediglich eine Yacht konnte nicht gewertet werden, zwei mussten das Rennen aufgeben.“

Während die in der ersten Gruppe um 9 Uhr gestarteten klassischen Yachten zügig ins Ziel segelten, gerieten die großen, modernen Regattayachten in eine Flaute. So konnten die kleineren Boote mit frischem Wind von hinten aufholen, was für Überraschungen in den Platzierungen sorgte.

Sportliche Ergebnisse sind bei der Schiffahrtsregatta, die aus einer privaten Wettfahrt mehrerer Schifffahrtskaufleute hervorgegangen ist, allerdings zweitrangig. Entscheidend ist, dass alle Teilnehmenden Spaß beim Segeln und beim abendlichen Zusammensein im Festzelt am Hafen haben.

Die Crew der Spreizgaffelketsch „Senta“ segelte zum Sieg in der Gruppe 1. Foto: Hinrich Franck

Von den Witterungsbedingungen profitierte vor allem die 1928 gebaute Spreizgaffelketsch „Senta“. Eigner Holger Schmidt, zu dessen Crew auch der mehrmalige Admiral’s-Cup-Sieger Albert Schweizer gehörte, segelte souverän zum Sieg in Startgruppe 1, gewann die Wertung der klassischen Yachten und siegte auch in der Yardstick-Gesamtwertung. „Die alte Dame hat heute Flügel bekommen“, freute sich Holger Schmidt bei der Preisverleihung. Sieger nach ORC-Overall wurde die Crest 910 „Fru Antje“. „Das war heute quality time unter Spi“, sagte Skipper Holger Jacobs.

Als „First ship in harbour“ erreichte die 86 Fuß große „Uca“ mit Skipper Gunnar Knierim Ærøskøbing – trotz eines gerissenen Gennakers. Den Preis überreichte Bürgermeister Peter Hansted, der in seiner kurzen Rede die Verbundenheit zwischen der Schiffahrtsregatta und der Kommune Ærø und die gemeinsame Verantwortung für den Naturschutz betonte: „Dem Meer geht es nicht gut, das müssen wir zusammen retten. Wir sind Freunde – und müssen uns gemeinsam für den Schutz der Meere einsetzen.“

Die „UCA“ war als first ship home als erste Yacht im Hafen. Foto: Hinrich Franck

Neben der großen „Uca“ nahm auch eine deutlich kleinere X-41 gleichen Namens an der Regatta teil. Sie wurde von Philipp Murmann geskippert, zur Crew gehörten zahlreiche Auszubildende der Knierim Werft. Die „Döhle Azubi Crew“ mit der „Bunai“ gewann als jüngstes Team zusätzlich einen Sonderpreis. Als beste Skipperin wurde Katrina Westphal ausgezeichnet, die wie in den Vorjahren das Steuer der „Haspa Hamburg“ in der Hand hatte.

„Seit über vier Jahrzehnten verbindet der Netzwerkcharakter alle Teilnehmenden, Sponsoren und Unterstützer“, sagte Dieter Gast. „Wir sind stolz, nach dem Welcome Race zur Kieler Woche die zweitgrößte Regattaflotte Norddeutschlands zusammenzubringen – und freuen uns schon auf die 43. Schiffahrtsregatta im kommenden Jahr, die 2026 am vorletzten Augustwochenende stattfinden wird.“