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Im Finale wurde die Deutschen früh von Neuseeland überlaufen und landeten auf Rang drei. Foto: Felix Diemer for SailGP

SailGP Team Germany in Cadiz auf Rang drei

Vor rund 100.000 begeisterten Fans, der sogenannten „Marea Roja“ (Rote Flut), hat das Germany SailGP Team beim Spain Sail Grand Prix in Cádiz erneut seine Leistungen unter Beweis gestellt. Nach dem sensationellen ersten Sieg beim Event in Genf zog das Team zum zweiten Mal in dieser Saison in ein Finale ein und landete schließlich auf Platz drei hinter Großbritannien und Neuseeland.

Die Bucht von Cádiz stellte alle zwölf internationalen Teams vor anspruchsvolle Bedingungen: Ein konstanter Atlantik-Swell traf auf drehenden Leichtwind zwischen 11 und 22 km/h. Dadurch wurde das Wasser kabbelig und unruhig, sodass höchste Präzision bei der Flugkontrolle auf den Foils erforderlich war.

Daher kann das Event als Rennen der Flight Controller gelten, denn nur, wer das Boot konstant in der Luft halten, die Druckpunkte der Wellen lesen und die Boote präzise über die Kurse steuern konnte, blieb dauerhaft vorne. Hier waren höchste Konzentration, perfekte Koordination und exaktes Bootshandling gefragt.

Am ersten Renntag zeigte das Germany SailGP Team beeindruckende Konstanz. Mit vier Personen an Bord segelte das Team die Rennen 1 bis 4 auf die Plätze 4, 4, 3 und 12. Fast alle Starts verliefen perfekt und die taktischen Chancen wurden konsequent genutzt. Ein kleiner Rückschlag war der Penalty im vierten Rennen, durch den das Team auf Platz zwölf zurückfiel – eine Fehlentscheidung, für die sich die Umpires im Nachhinein entschuldigten.

Fast 100.00 Besucher sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre in Cadiz. Foto: Ricardo Pinto for SailGP

Am zweiten Renntag ergänzte ein fünfter Athlet auf dem Boot das Team, das seinen Aufwärtstrend eindrucksvoll bestätigte. Risikofreudige, aber erfolgreiche Starts, konstantes Foilen und intelligentes Kurs-Management ermöglichten es dem Germany SailGP Team, sich kontinuierlich in der Spitzengruppe zu halten. Besonders im entscheidenden siebten Rennen verfolgte das Team eine klare Strategie: Die direkten Konkurrenten Neuseeland und Dänemark wurden auf allen Kursen im Blick behalten, Lücken auf Up- und Downwindstrecken geschlossen und das Risiko gezielt minimiert – so sicherte sich Deutschland den zweiten Finaleinzug der Saison.

Im Event-Finale traf Deutschland auf Emirates GBR Team und die Black Foils aus Neuseeland. Anders als in den Rennen 5 bis 7 nun mit nur vier Personen an Bord. Gleich nach dem Start setzten die Neuseeländer ein cleveres Manöver, das die deutsche Crew kurzfristig in Bedrängnis brachte und den Raum auf dem Kurs einschränkte. Mit Ruhe, präzisen Manövern und konstanter Geschwindigkeit hielt das deutsche Team den Anschluss an das Duo der Briten und Kiwis, kam kurz vor dem Ziel noch einmal dicht an die Neuseeländer herand. Am Ende reichte es für den dritten Platz. „Die Kiwis haben einen cleveren Move gemacht und uns vor der Mark 1 in Bedrängnis gebracht. Das haben sie echt gut hinbekommen“, kommentierte Steuermann Erik Kosegarten-Heil die entscheidende Situation, die die Deutschen früh auf Rang drei zurückwarf.