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Knapp am Podium vorbei

Extreme Windbedingungen herrschten bei den Deutschen Meisterschaften der 29er, Ilca 6 (männlich und weiblich) sowie Ilca 7, die am langen Feiertagswochenende vor Warnemünde ausgetragen wurden. Der Segler-Verband SH war mit einer breiten Flotten in den unterschiedlichen Klassen auf dem Revier der Warnemünder Woche vertreten, verpasste allerdings eine Medaillenplatzierung in den DM-Wertungen

Nachdem an den ersten beiden tagen zunächst leichte Winde an der mecklenburgischen Küste vorherrschten, zog an den beiden Schlusstagen das Sturmtief Detlef über das Regattagebiet hinweg. So gelang gerade bei den 29ern nur ein Rumpfprogramm mit sieben statt der geplanten 16 Wettfahrten.

Das intensivste Programm legten die beiden Olympia-Klassen (Ilca6 der Frauen und Ilca7 der Männer) hin. Sie gingen nach einem Tag Pause am Sonnabend auch noch in den stürmischen Böen am Sonntag auf die Bahn und segelten dort drei Rennen, so dass hier schließlich acht von den geplanten zwölf Wettfahrten in den Büchern standen.

Bei den Ilca7 lieferte sich die versammelte deutsche Elite einen engen Kampf an der Spitze. Der dreimalige Olympia-Teilnehmer und Ex-Weltmeister Philipp Buhl musste sich dabei harter Gegenwehr des aufstrebenden deutschen Nachwuchses erwehren. Zunächst gaben der Berliner Justin Barth und der Kieler U21-Weltmeister Ole Schweckendiek (Kieler YC) das Tempo vor. Barth mit einer starken Siegesserie zum Auftakt und Ole Schweckendiek mit drei zweiten Plätzen in den ersten vier Wettfahrten setzten sich an die Spitze – Buhl folgte im Kielwasser.

Als dann aber die Starkwind-Rennen folgten, konnte Buhl seine Athletik und die paar Kilogramm mehr Muskelmasse in Speed umsetzen. Mit drei Siegen in Serie zum Abschluss segelte er sich noch auf Platz eins, gewann den deutschen Titel vor Justin Barth und Julian Hoffmann (Berlin), der ebenfalls mit einer starken Schlussserie noch an Ole Schweckendiek vorbeizog. „Es war eine hohe Leistungsdichte und es macht Spaß, in dieser deutschen Gruppe zu segeln“, sagte Ole Schweckendiek. „Die Platzierung hätte natürlich gern besser sein können. Aber der vierte Platz ist okay, denn ich bin insgesamt gut gesegelt.“

Auch die weiteren Schleswig-Holsteiner verkauften sich gut in dem Feld von 40 Startern. Morten Ben Borchardt (KYC) landete als zweitbester SH-Segler auf Rang 13, Tom Struve, Till Heimann (beide KYC) und Justus Loeck (Flensburger SC) folgten kurz dahinter in einem kompakten Paket auf den Rängen 18, 19 und 21.

SVSH-Landestrainer Noah Piotraschke beobachtete den SVSH-Kader direkt aus dem Regattageschehen heraus. Er war selbst Teilnehmer der IDM und landete schließlich auf Rang 23.  Kurz dahinter kam Maximilian Rüdebusch (Lübecker YC) auf Platz 28.

Ebenfalls nur knapp hinter einem Medaillenplatz landete bei den Männern der Ilca6 Anton Thonfeld (FSC). Der Flensburger legte in den sieben Wettfahrten eine beständige Serie von Top-Platzierungen hin und musste sich am Ende als Vierter nur hinter dem souveränen Meister Levian Büscher (Düsseldorf) sowie John Frederik Wolff (Dänemark) und Lars Dittel (Schweiz) einreihen. Unter den 49 Teilnehmern landete Jonas Belau (Lübecker SV) auf Platz 27.

Klar überlegenen Meisterin der Ilca6-Frauen wurde die Berliner Olympiateilnehmerin Julia Büsselberg, die ihre überlegene Serie bereits ein Rennen vor Abschluss beenden konnte, ohne das IDM-Gold und den Sieg vor Pia Conradi (Duisburg) und Amelie Elstner (Überlingen) noch zu verspielen.  Als einzige SH-Seglerin im Feld kam Pauline Bastian (FSC) bei 35 Starterinnen auf Platz 20.

Für die 29er waren nur an zwei der vier geplanten Tage Wettfahrten möglich. Foto: Pepe Hartmann

Ein großes Feld von 65 Teams ging bei den 29ern an den Start. Denn neben der Deutschen Jugendmeisterschaft wurde auch noch der Europa-Cup ausgetragen. Bevorteilt waren die Leichtwind-Spezialisten, denn die Meisterschaft wurde an den ersten beiden Tagen entschieden, bevor der Sturm einzog. In der europäischen Wertung gaben die polnischen Teams den Ton an. Bei den deutschen Titelkämpfen waren es die Crews von den Seen im Süden, die die Chance zum Titelgewinn nutzten. Als bestes SH-Team in der Gesamtwertung kamen die Kieler Niels Tinnemeier/Luise Schmidt (KYC) auf Platz fünf. Für weitere Top-Ten-Platzierungen sorgten Justus Springer/Jasper Winter, Charlotte Frobenius/Nele Petersen sowie Maiken Fromm/Cidalia Vogt (alle KYC) mit den Rängen 7, 8, 9. In der U17-Wertung schrammten die KYC-Crews knapp an einer Medaille vorbei. Springer/Winter und Fromm/Voigt kamen auf die Plätze vier und fünf.

In den Europa-Cup-Unterwertungen gab es zudem einige Podiumsplätze für die KYC-Crews. Niels Tinnemeier/Luise Schmidt siegten in der Mixed-Wertung overall, Tjelle Bonatz/Emmi Unkelbach kamen hier in der U17 auf Platz zwei. Maiken Fromm/Cidalia Voigt erkämpften sich in der rein weiblichen U17-Wertung Platz drei.