Der Nikolaus kommt übers Wasser
Ein besonderes Datum, eine besondere Herausforderung und besondere Preise. In diesem Jahr fällt die traditionelle Eisarsch-Regatta des Lübecker Yacht-Clubs auf den 6. Dezember, und damit werden etliche Teilnehmende im Nikolaus-Outfit an der Startlinie zum eiskalten Segeln im Optimisten erwartet. Am kommenden Sonnabend um 14 Uhr wird die Flotte der segelnden Nikoläuse und Konkurrenten auf der Wakenitz vor dem LYC-Club-Steg (Roeckstr. 54 in Lübeck) an den Start geschickt.
Für die Organisatoren ist klar: Wenn sich die unerschrockenen Seglerinnen und Segler schon am Nikolaustag in eine enge Optimisten-Jolle zwängen, um auf der Wakenitz in einem eisigen Rennen um die Wette zu segeln, dann soll das auch im entsprechenden Dress-Code geschehen. Das Orga-Team um Jan Stemmler lobt daher einen Sonderpreis aus.
„Neben unseren Preisen für den Sieger, das beste Vereinsteam, das beste Familiengespann und weitere Trophäen werden wir in diesem Jahr auch das beste Nikolauskostüm prämieren. Das haben wir schon in der Vergangenheit gemacht, wenn Eisarsch und Nikolaus zusammen gefallen sind, und das werden wir natürlich auch in diesem Jahr fortsetzen“, sagt Jan Stemmler und stellt in Aussicht, dass sich der prämierte Nikolaus über echte Lübecker Leckereien freuen darf.
Bereits mit dem Start des Wiegens um 11 Uhr – das Startgeld der Teilnehmenden richtet sich nach deren Gewicht – beginnt das vorweihnachtliche Event. LYC-Gastronom Julian Tonding sorgt mit Glühwein, Suppe und Würstchen für kulinarische Genüsse, und die Eisarsch-Band mit Karl-Heinz „Kalle“ Böhm (Saxophon und Vocals), Kay Franzen (Piano), Kai Stemmler (Bass) und Martin Bergmeier (Drums) heizt Teilnehmenden und Besuchern mit heißen Rhythmen ein.

Nach der Steuerleute-Besprechung wird ab 14 Uhr ein heißes Rennen auf der Wakenitz erwartet. Und vielleicht verbirgt sich unter den Kostümen ja auch wieder eine Überraschung wie 2008. Damals segelten die Männer beim Eisarsch noch unter sich – dachten sie. Doch unter einem der Nikolaus-Anzüge hatte sich Heike Gercken versteckt. Sie lüftete das Geheimnis im Ziel mit dem Ablegen des Mantels und gilt damit als erste Frau, die den Lübecker Eisarsch gesegelt ist.
Seit 2019 indes ist die Gleichberechtigung beim Traditionsevent eingezogen. Und somit ist das Meldeportal für die 57. Auflage geöffnet für alle Seglerinnen und Segler mit einem Mindestalter von 21 Jahren. Damit hat Heike Gercken – ganz regelkonform – ebenso gemeldet wie der Hamburger Seriensieger des Eisarsches, Sven Kruse aus Hamburg.
Sie kämpfen nicht nur um den Sieg, sondern um besondere Preise: Denn nicht nur der rosa-farbene Popo-Abguss für den Sieger oder die Dreier-Skulptur für die beste Mannschaft sind echte Trophäen-Unikate, auch die weiteren Preise für die beste Familien-Mannschaft, den schnellsten Teilnehmenden in einem Holz-Opti oder der Grufti-Preis sind wahre Hingucker auf jedem Wohnzimmer-Board der Sieger.
So soll auch der Lübeck-Leuchter für den Finisher auf dem entsprechenden Platz der Auflage wieder einen dankbaren Abnehmer finden. Die Chancen dafür, dass es zum 57. Eisarsch auch tatsächlich 57 Segelnde im Ziel geben wird, stehen gut. Denn eine Woche vor dem Event stehen bereits 64 Meldungen in der Liste. Und die Wetteraussichten stehen gut für eine Ausrichtung des Events. Erwartet wird in der kommenden Woche ruhiges und mildes Winterwetter, das kaum für ein Zufrieren der Wakenitz sorgen wird.
Also auf geht’s: Die Ausschreibung ist veröffentlicht, das Meldeportal ist geöffnet.