Segeln für Menschen mit Behinderung bietet die Stiftung Turning Point. Foto: Heinz Kühbauch

Segeberger SC bietet mit Turning Point inklusives Segeln

Gemeinsam mit dem Segeberger Segel-Club richtet die Stiftung Turning Point ihren sogenannten Wendekurs aus. Die Initiative fördert mit Hilfe des Segelsports die Inklusion von Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen sowie sozial Benachteiligten. Ziel ist es, diesen Personen durch das Segelerlebnis lebensverändernde Erfahrungen zu ermöglichen.

Vom 5. bis 7. Juli bietet der Segeberger SC gemeinsam mit der Turning Point Stiftung an drei Tagen vor allem Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 25 Jahren die Möglichkeit, den Segelsport auszuprobieren, kennen und vielleicht sogar lieben zu lernen. Gesegelt wird auf Sonar-Booten, einer ehemaligen paralympischen Bootsklasse.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit körperlichen, psychischen und/oder geistigen Einschränkungen oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen erhalten nicht immer und selbstverständlich gleiche Chancen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Aus der gesellschaftlichen Benachteiligung folgen ein Mangel an Mut und Selbstvertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit. Turning Point sieht im Segelsport das Potenzial für einen persönlichen Wendepunkt. Beim Segeln steht die Teambildung im Fokus: Alle an Bord haben eine Aufgabe und jede und jeder bringt sich ein. Bisher nicht erkannte Fähigkeiten und Kompetenzen werden erkannt und angewandt. Das Meistern von Natur und Technik im Team vermittelt Selbstbewusstsein und kann Stärke geben, das eigene Leben besser zu gestalten. Obwohl das Segeln diese Chancen bereithält, haben benachteiligte Menschen häufig keinen Zugang zum Segelsport oder die Hürden zur Teilnahme sind hoch.

Für die Clubvorsitzende Katharina Storch und ihr Team ist es wichtig, dass der Club den Menschen mit Handicap das aktive Segeln ermöglicht. Jens Kroker von der Turning Point Stiftung hofft, dass dies eine Initialzündung für den einen oder anderen Teilnehmenden sein kann.

„Wir werden sicherstellen, dass die Zielgruppe auch nach dem Wendekurs bei uns weitersegeln kann“ so Thomas Benning, der für das Thema Inklusion im Club erster Ansprechpartner ist. Jens Kroker weiß inzwischen aus Erfahrung, dass 25 bis 30 Prozent der Kursteilnehmer im Anschluss weitermachen.

Der SSC will Kinder und Jugendliche aus dem angrenzenden Großraum um den Segeberger See ansprechen. Aktuell baut man den Kontakt zu Schulen und darüber hinaus zu Einrichtungen und Gruppierungen der Zielgruppe auf.

Damit die Aktionstage nachhaltig werden und der SSC ein regelmäßiges Angebot für Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen sowie sozial Benachteiligten schafft, unterstützt die Turning Point Stiftung den Club bei der Organisation des Wendekurses und darüber hinaus auch im Nachgang. „Durch Schulung der Trainerinnen und Trainer im Umgang mit der Zielgruppe werden Praxisabläufe verinnerlicht und das inklusive Angebot etabliert sich wünschenswerterweise langfristig am Segeberger See“, so Kroker.

Jens Kroker, der selbst dreimal erfolgreich an paralympischen Spielen teilgenommen hat und sein Trainer Bernd Zirkelbach werden unter anderen an dem Wochenende dabei sein und ihre Erfahrungen weitergeben. Qualifizierte Trainerinnen und Trainer begleiten alle Boote aktiv mit. „Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, Teilnehmenden durch das Segeln neue Erfahrungen zu ermöglichen. Segeln baut Barrieren ab, fördert die Teambildung, gibt Menschen mit Einschränkungen die Chance, mehr Selbstvertrauen und Selbstbestimmung zu gewinnen und schafft somit Wendepunkte im Leben.“ Diese Meinung teilen alle Beteiligten. Vorkenntnisse sind für den Wendekurs nicht nötig.

Infos zur Stiftung Turning Point

Anmeldung an: event.anmeldung@turningpoint-stiftung.com oder telefonisch unter 0151-54893725.